Außergewöhnliche Zeugnisse der späten
Jungsteinzeit vom Motzenstein bei Wattendorf


3. Topographische Lage und Umwelt des
    Fundorts Wattendorf-Motzenstein

                        
[Timo Seregély]

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"Der Fundort Motzenstein liegt ca. 500 m südöstlich der kleinen Gemeinde Wattendorf (24 km nordöstlich von Bamberg). Auf einem ca. 300 m langen, in Nordwest-Südost-Richtung ausstreifenden Geländesattel sind obertägig zahlreiche Dolomitformationen sichtbar. Für den Ackerbau deshalb nur schwer nutzbar, unterliegt dieser Sattelbereich deshalb heute forstwirtschaftlicher Nutzung. Der Waldbestand umfasst hauptsächlich Buche, Erle und Fichte. Die sanft abfallenden Hänge werden als Feld- oder Weideland genutzt. Südlich schließt sich daran ein in der Eiszeit gebildetes Trockental an, welches aber mit großer Sicherheit schon vor Beginn des Neolithikums kein Wasser mehr führte. Zahlreiche Dolinen in der näheren Umgebung weisen auf Karsterscheinungen hin, die im Bereich des Malm (Weißer Jura) keine Seltenheit darstellen.

Am nordwestlichen Ende der Geländewelle ragt als größter Dolomitblock der Motzenstein ca. 15 m hoch aus der Erde, 300 m weiter südöstlich ist die Gäulstallhöhle als imposante Naturerscheinung zu erwähnen.
Geologisch besteht der Untergrund aus Dolomit, der kleinräumig unterschiedliche Böden ausbildete. Typisch ist ein stark toniger, rötlicher Boden, der unter warmen, feuchten Klimabedingungen entstand. In Kluftbereichen des steinreichen Untergrunds verwittert der Dolomit allerdings eher zu sandiger Dolomitasche, z. T. sind in solchen Klüften sogar noch kreidezeitliche Sande eingeschlossen.
Der Motzenstein selbst weist auf seiner Oberfläche eine Erosionswanne auf, die während der Eiszeit mit angewehtem Löß verfüllt wurde. Auch um den Motzenstein herum findet sich teilweise eine unterschiedlich starke Lößschicht. Besonders stark ist sie im nördlichen Bereich (ca. 30 cm Mächtigkeit) ausgebildet." 
[T. Seregely in AXT & RAD, 14 f]

Quelle
 
T. Seregély u. a., Axt & Rad en miniature, Aussergewöhnliche Zeugnisse der Jungsteinzeit vom Motzenstein bei Wattendorf (Begleitheft zur Sonderausstellung im Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld vom 18.03. bis 29.05.2005), Tüchersfeld 2005.

 

Abb. 6: Ansicht des Motzensteins bei Wattendorf von Süden 

 

=> Die Grabungen am Motzenstein bei Wattendorf, BA 
     
[Vorbericht der Uni Bamberg: Internetseite] 

 

Die Sonderausstellung "AXT & RAD en miniature" ist im Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld noch bis zum 29. Mai 2005 zu sehen!


 

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       nach oben         [home]                                                                                              Dieter Schmudlach: 17.04.2005