Archäologisches Lexikon

Die Bronzezeit: etwa 2 200 bis 1 200 v. Chr.


=> Die Bronzezeit in Mitteleuropa [WIKIPEDIA]

=> Weitere Bronzefunde

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Vom Kupfer zur Bronze

Schon in spätneolithischen Kulturen, vor allem bei den 'Glockenbecher'-Leuten, taucht das Kupfer als neuer, leicht formbarer und doch fester Werkstoff auf. Man verwendete es aber noch äußerst selten, hauptsächlich wohl des goldfarbenen Glanzes wegen, für Schmuck-sachen und kleine Dolche. 

Ab 1800 v. Chr., in Oberfranken vielleicht auch 100 Jahre später, findet abermals ein kulturhistorisch einschneidender Wandel statt. Werkzeuge, Waffen und Schmuck werden nun aus einer Legierung von etwa neun Teilen Kupfer und einem Teil Zinn hergestellt (beides musste importiert bzw. im Fichtelgebirge abgebaut werden).
Die Bronzezeit hatte begonnen.
 

Flachgräber und Grabhügel

Im Gegensatz zu den Glockenbecherleuten beerdigen die Schnurkeramiker ihre Toten erstmals in Grabhügeln (so bei Neudorf, Gde. Kasendorf oder Kümmersreuth, Lkr. LIF). 

In der mittleren Bronzezeit, der "Hügelgräberbronzezeit" (etwa 1600 bis 1200 v. Chr.), beginnt man damit, reichen und mächtigen Verstorbenen Grabhügel zu errichten und sie mit prunkvollen Beigaben auszustatten. In der letzten bronzeführenden Kultur, der Urnenfelderzeit (benannt nach ihren Brandbestattungen, 12. bis 8. Jahrhundert v. Chr.) erreicht sie mit einem ausgeprägten Kriegeradel einen Höhepunkt. 

So finden sich in den Gräbern einer sozialen Oberschicht außergewöhnlich qualitätvolle Waffen, Helme, Schilde und Schwerter aus Bronze. 

Totenverbrennung
In der späten Bronzezeit ändert sich das Totenbrauchtum radikal. Die Toten werden verbrannt und in Urnen auf großen Friedhöfen beigesetzt. Deshalb nennt man die Zeit etwa ab 1200 bis 800 v. Chr. die "Urnenfelderkultur". Sie leitet bereits in die frühe Eisenzeit über.  

Soziale Differenzierung
Mit dem Besitz dieses wertvollen Metalls beginnt sich nun auch eine soziale Gliederung zu entwickeln, die sich anhand der Beigaben in den Gräbern (zu Anfang noch Flachgräber, dann Grabhügel) nachweisen lässt. In der letzten bronzeführenden Kultur, der Urnenfelderzeit (benannt nach ihren Brandbestattungen, 12. bis 8. Jahrh. v. Chr.) erreicht sie mit einem ausgeprägten Kriegeradel einen Höhepunkt. Auch verdeutlichen der Bau mächtiger Befestigungen mit Steinmauern, wie etwa der Heunischenburg in der Nähe von Kronach-Gehülz diese Entwicklung.   

Auf die Hügelgräberbronzezeit folgt als jüngste Stufe der Bronzezeit im 13. Jahrhundert v. Chr. die Urnenfelderkultur.

=> Bronzezeitliches Siedlungsareal bei Kaspauer, Stadt Weismain, Lkr. Lichtenfels
       (Grabungskampagnen 2010 und 2011)

=> Ausgrabungen bei Grundfeld, Lkr. LIF      => Friedhof bei Kasendorf (Flur)     

   Bild 6: Armringe aus dem Friedhof von Mainleus 

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       1

Kupferbeile, experimentell gegossen  
aus dem Archeoparc im Schnalstal (Südtirol)

Ösenkopfnadel von Lahm, Radnadeln von Kasendirf-Reuth und Schirradorf1

Bronzene Radnadeln von Kasendorf-Reuth und Schirradorf, links: Ösenkopfnadel von Lahm (LIF)

 

      Bild 3

Funde aus einem Hügelgrab bei Kasendorf (Prelitz):
Nadeln, Armring, Lappenbeil: BZ D 

 

4

Geschäftetes Lappenbeil von Oberkotzau, Lkr. HO

 

                Das bronzene Lappenbeil wurde 1949 an einem 70 cm hohen Steinblock in 40 cm Tiefe gefunden. Länge: 18,5 cm. Bild 5
Bronzenes Lappenbeil: 1949 neben einem großen Steinblock bei Unterdornlach gefunden, 18,5 cm lang.

      

  Die Lanzenspitze, die bei Feldarbeiten gefunden wurde, ist 12,5 cm lang.   

 
Bild 7:  
Bronzene Lanzenspitze
aus dem  Flachgräberfeld
von Mainleus, 12,5 cm lang
Urnenfelderzeit


=>  Weitere Bronzefunde

=>  Unterschiedliche Formen von Bronzebeilen

=>  Die Bronzezeit in Mitteleuropa WIKIPEDIA


    nach oben            [home]                                             Alle Fotos: D. Sch.                          Dieter Schmudlach (D. Sch.): 5.05.2003/7.07.2012