Archäologisches Lexikon

Das Drehscheibengefäß vom Stöckig bei Thurnau 

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            Altgrabung 1843 im 'Stöckig' zwischen Thurnau und Heubsch bei Kasendorf, jetzt Golfplatz Oberfranken. Archäologisches Museum Bayreuth.


Drehscheibengefäß aus einem Hügelgrab im Stöckig bei Thurnau

Frühe Latènezeit: 5. Jhdt. v. Chr., Archäologisches Museum Bayreuth

 

          

Kopie des Drehscheibengefäßes vom Stöckig in der Vitrine 19 
Das Original (Inv.-Nr. 631/4) befindet sich im Archäologischen Museum Bayreuth.

Beschreibung
Es handelt sich um ein Drehscheibengefäß mit einem nach oben gewölbten Boden (Omphalos) mit teilweise erheblichen Ergänzungen. Grafitspuren weisen auf eine ehemalige Grafitierung der Oberfläche hin. Auf der Schulter befindet sich eine ehemals rundum laufende Stempelverzierung. Der obere Durchmesser beträgt 13 cm, der  Bauchdurchmesser 23 cm, die Höhe 10 cm. 

Entdeckungsgeschichte
Franz Friedrich Carl Graf von Giech (1795 bis 1863 - Herrschaft in Thurnau von 1846 bis 1863) hatte die Scherben des Gefäßes bei einer Untersuchung "in einem alten Grabhügel" am 7./8.11.1843 geborgen. Das in der Waldabteilung "Stöckig" zwischen Thurnau und Heubsch gelegene Gräberfeld umfasst 3 größere und 12 kleinere Grabhügel. Heute befinden sich diese auf dem Gelände des Golf-Clubs Oberfranken e. V

Quellen  
Ellmar Lehmann, Die vor und frühgeschichtlichen Funde im Stadt- und Landkreis Kulmbach. Zulassungsarbeit für das Lehramt an Volksschulen Bayreuth 1980.

Georg Schwarz, Die Grafen und Herren von Giech auf Schloss Thurnau, Heimatbeilage zum Amtl. Schulanzeiger des Regierungsbezirks Oberfranken Nr. 66 - Febr. 1979.
 

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Linsenflasche von einer Abschnittsbefestigung
bei Loch, Gem. Wiesentfels, Lkr. Bayreuth
[Foto: BLfD, => Zeichnung in AuF 2,
1979-1980, S. 65, Abb. 33, 1]

   

  Niedrig gelagerte Scheibe mit starrer Achse, im Boden eingelassen und verankert. Der Töpfer dreht vom Stock mit Hilfe eines schmalen Drehwerkzeuges (Schiene oder eher Abdreheisen).

Niedrig gelagerte Radscheibe
Attisches Vasenbild, 2. Hälfte des 6. Jhdts. v. Chr. 
[Experimentelle Archäologie in Deutschland, 
S. 309, Abb. 1]

   Römische Radscheibe mit höherer Drehgeschwindigkeit. Oft wurden alte Wagenräder oder Mühlsteine verwendet. Der Antrieb erfolgte durch einen etwa 2 m langen Stab am Rande des Schwungkörpers.

Römische Radscheibe
Zeichnerische Rekonstruktion
[Experimentelle Archäologie in Deutschland, 
S.310, Abb.4a]
 

Der Gott Chnum formt an der fußgetriebenen Töpferscheibe das Weltei.

Ptolemäische Fußscheibe
Relief vom Isistempel von Philae, 
Ägypten, 3. Jhdt. v. Chr:
Der Gott Chnum formt das Weltei.
[Experimentelle Archäologie in Deutschland, 
S. 311, Abb. 5]

"Getruckt zu Augspurg durch Heynrich Steyner 1537" - 1499 dt.Ausgabe: "Von den erfyndern der dyngen"
Hafner an der Blockscheibe, Mittelalter
[Experimentelle Archäologie in Deutschland, 
S. 311, Abb. 6  ]


      nach oben            [home]                Fotos: D. Schmudlach                                                         Dieter Schmudlach: 25.06.2003/14.08.2005