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			Namensgebende
            Funde aus der Schweiz1897 wurden in La Tène am Neuenburger See in der Westschweiz
            in den Seeuntergrund gerammte alte Holzpfähle entdeckt. In der
            Folge fand ein Archäologiebegeisterter im umgebenden Schlamm
            eiserne Waffen und Werkzeuge. Drainage- und Baggerarbeiten führten
            zu vielen weiteren Entdeckungen.  =>
			
			mehr zur La-Tène-Zeit [WIKIPEDIA]
 Anfang
            des 20. Jahrhunderts fand man gut erhaltene Holzgegenstände,
            darunter auch Schilde. Insgesamt wurden 166 Schwerter, 269
            Speerspitzen, 29 Schilde und 382 Fibeln geborgen. Hinzu kamen
            Gürtelschnallen, Rasiermesser, hölzerne Joche, Eisenbarren und
            anderes mehr. Diese
            reichen Funde, die wohl auf bestimmte Opferhandlungen
            zurückzuführen sind, waren namensgebend für die Kulturstufe der
            Jüngeren Eisenzeit.  
			Einteilung
            in verschiedene StufenMan unterteilt die Latènezeit in eine Früh-, Mittel- und Spätphase
            bzw. in die Stufen A bis D. Die Frühphase endet etwa um 400 v. Chr.
            mit den historisch überlieferten Eroberungszügen der  Kelten gegen
            Italien und Griechenland. Zur damaligen Zeit scheint die gesamte
            keltische Bevölkerung Oberfrankens auszuwandern. Auf dem
            Kasendorfer Turmberg, der in der Frühphase eine mächtige keltische
            Burg trug, findet sich kein einziges Stück der mittleren Periode.
 Erst
            in der Spätphase, im letzten vorchristlichen Jahrhundert, nach den
            verheerenden Niederlagen der Kelten gegen die Völker der antiken
            Welt, vor allem gegen die Römer, belegen nur wenige
            Keramikfragmente eine Neubesiedelung des Turmbergs.
            
             
			Erste
            StädteDie Latène-Zivilisation war hochentwickelt. So entstanden nach
            antikem Vorbild befestigte stadtartige Ansiedlungen mit straffer
            Innengliederung, Handwerkerzentrum und einem Viertel für die
            herrschende Oberschicht. Eine große keltische Stadt, wohl das vom
            griechischen Schriftsteller erwähnte Oppidum  'Menosgada',
            lag auf dem 
			Staffelberg oberhalb von Staffelstein.
 
			BevölkerungskontinuitätHäufig finden sich frühlatènezeitliche Körperbestattungen als
            Nachbestattungen in hallstattzeitlichen Grabhügeln
            (Brandbestattungen), so auch in den Friedhöfen von
			Berndorf,
            Tannfeld oder im Kasendorfer
            Pfarrholz. Hieraus kann man schließen, dass es beim Übergang von
            der älteren zur jüngeren Eisenzeit keinen Wechsel der Bevölkerung
            gegeben hat.
 
			Meisterliche
            Handwerker Bronzeguß und
            Schmiedekunst standen auf hohem Niveau ebenso wie die
            Bearbeitung von Edelmetallen. Berühmt waren die keltischen
            Eisenschmiede, besonders die Waffenschmiede. So waren die Kelten
            etwa die Erfinder des Kettenpanzers. Fast die gesamte spätere Ausrüstung
            der berühmten römischen Legionen ist keltischen Ursprungs.
            Armringe aus farbigem Glas und Augenperlen zeugen von ihrer
            Meisterschaft in der Glasbearbeitung.
 
			Wichtige
            Veränderungen              
			=> 
			keltisches MünzwesenErstmals
            verdrängte in Mitteleuropa das 
			Geld die Naturalwirtschaft. Auch
            begann man nun, Keramik auf der  
			Drehscheibe 
			 herzustellen.
 
			Das
            Ende der KeltenDie Latènezivilisation fand ihr Ende durch Cäsars Eroberungen in
            Gallien und den Alpenfeldzug unter Kaiser Augustus im Jahre 15 v.
            Chr. Letzte keltische Refugien bestanden noch für kurze Zeit in Thüringen
            und Böhmen, bis die Kelten dort schließlich den Germanen
            unterlagen. In Gallien lebte das Keltentum, allerdings in
            romanisierter Form, lange Zeit fort. In Irland hat es sich in seiner
            ganz eigenen Ausprägung bis heute erhalten.
 
			Quellen (1) 
              B.-U. Abels u. H. Voß: Selten und schön - Archäol. 
	Kostbarkeiten aus der Vor- und Frühgeschichte; CHW-Monographien Band 9, Lichtenfels 2007 
			(= Lit. 45)
 (2)
            A. Gelbhaar,
            Eine kleine Einführung in die vor- und frühgeschichtliche
            Altertumskunde (Führer durch eine Sonderausstellung in Thurnau
            1988).
 (3) S.
            James, Das Zeitalter der Kelten, Bechtermünz Verlag, Lizenzausgabe
            Weltbild Verlag GmbH 1998 (= Lit. k)
 
   
			
            => 
            
			Aus
            der Geschichte der Kelten            [altmuehlnet.de]   
             
			
            => Die 
			Kelten als Händler und Handwerker  [altmuehl.net] 
			=> 
            Keltische
            Bauern  [altmuehl.net]   
            => 
            
			Im Keltendorf GABRETA  [gabreta.de] 
            => 
            Staffelberg:
            Projekt der Uni Erlangen-1  
            => 
            Staffelberg:
            Projekt der Uni Erlangen-2 [Ausstellung der Sammlung
            Rossbach] 
            =>
			
			Donaufürsten und Druiden   
			  
			
			[Museum für Urgeschichte des Landes Niederösterreich] |  |    Abb. 1
 Ausgrabungen
            in 
			La Tène (Ausschnitt) durch Paul Vouga am
            Anfang des 20. Jahrhunderts:
 Aufsicht und Querschnitt einer
            'Bohlenbrücke' und wichtige Funde.
 Quelle: Das Zeitalter der Kelten (Lit. k) S. 15
 Im November 1857 entdeckte ein Fischer bei La 
			Tène am Ausfluß der Zihl aus dem Neuen-burger See im seichten 
			Wasser zwischen Pfahlstümpfen zahlreiche eiserne Schwerter und 
			Lanzenspitzen. Diese epochale Entdeckung steht am Anfang der 
			keltischen Archäologie. Die Funde von La Tène wurden schnell 
			weltweit bekannt und gaben dem Zeitabschnitt der jüngeren Eisenzeit 
			Europas nördlich der antiken Welt den bis heute üblichen Namen 
			La-Tène-Zeit (ca. 450 vor Chr. bis etwa 20/15 vor Chr.), während 
			die Begriffe La-Tène-Stil und La-Tène-Kultur sich im wesentlichen 
			auf den Kelten zugewiesene archäologische Hinterlassenschaften 
			beziehen [kelten römer museum manching].  
  2a  2b 
			Bronzene Vogelkopffibel vom 
			Turmberg 
			bei Kasendorf;Jüngere Eisenzeit (Frühlatène): um 450 v. Chr., Inv.-Nr. 383,
 Länge 5,1 cm [linke Abb. aus (1), S. 177, Nr. 
			82]
 
 
			
			 Abb. 3 [Vitrine 19] Bruchstücke von Augenperlen von
            Kasendorf-Flur und Heubsch (vorne rechts) und Ergänzungen (hinten)
  
              Abb. 5
 Bruchstücke von 
			Glasarmringen
            aus Altendorf, Lkr. Bamberg
             
  Abb. 6
 Kopie eines Drehscheibengefäßes
             vom 
			Staffelberg, Lkr. LIF
  
             
            
             Abb. 7 Nachbildung eines Drehscheibengefäßes
 aus einem Hügelgrab in der Waldung 'Stöckig'
 bei Thurnau. Frühe Latènezeit: 5. Jhdt. v. Chr.,
 Archäologisches Museum
            Bayreuth
 => 
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            diesem Altfund von 1843
 
			     
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