Archäologisches Lexikon

Arbeiten mit Silexgeräten

Silex: "Stahl der Steinzeit"    =>  Ötzis Jagdausrüstung

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Das Rohmaterial: Silex
Die  Steinwerkzeuge wurden aus Geröllen oder Knollen geschlagen, entweder aus hornsteinartigen Materialien wie etwa echtem (nordischen) Feuerstein, Jura- oder Keuperhornstein, Kalzedon oder ähnlichem Material, bei uns auch aus Kieselschiefer (Lydit) des Frankenwaldes mit unterschiedlich hohem Tonanteil. Da alle als Hauptbestandteil Quarz (SiO2) enthalten, spricht man auch von Geräten aus Silex.

Scharf wie Glas

  Von einem Feuersteinkern abgetrennte Klingen

Auf den Bildern kann man gut erkennen, wie scharf die Kanten einer Steinklinge sind. Hiermit konnte man damit Fleisch zerlegen, Sehnen durchschneiden, Felle abschaben aber auch Holz bearbeiten, etwa für die Schäfte von Pfeilen oder Speeren. Bei experimentellen Versuchen  hat man das auch schon erfolgreich ausprobiert.
                                                           => Leben wie in der Steinzeit


Schneiden mit einer Silexklinge

            

Zerlegen eines erlegten Wildes            Bogenschaber in Holz geschäftet
mit Steinwerkzeugen                          [Sonderheft 2002 von AiD = Lit.10, S.53]

=> Fleisch schneiden                 => Leben wie in der Steinzeit


Holz bearbeiten mit Geräten aus Feuerstein

Archäologie in Deutschland Sonderheft 1998: Die ersten Menschen in Europa S. 68,  Abb. 79, Theiss Verlag

Die Spitze eines 400 000 Jahre alte Holzspeeres aus Schöningen 
(Niedersachsen) aus Fichtenholz zeigt die sorgfältige Bearbeitung

 

Waffen aus Stein

 

            

Ötzis Dolch mit Feuersteinspitze                        Schussversuche mit einem 
und Dolchscheide [Ötzi, der Mann                              nachgebauten Bogen  
aus dem Eis = Lit. 22c, S.74]                              [Ötzi, der Mann... , S.79]    

                                                                   =>  Ötzis Jagdausrüstung

Quellen 
A. Fleckinger Angelika, H. Steiner, Der Mann aus dem Eis, 
Folio Verlag  Bozen - Wien 2000 (Lit. 22b).
A. Fleckinger, Ötzi, der Mann aus dem Eis, Folio Verlag 
Bozen 2002 (Lit. 22c). 
[Eine ausgezeichnete Zusammenfassung!]

Die ersten Menschen in Europa, Archäologie in Deutschland, Sonderheft 1998, Theiss Verlag (Lit. 9) und Die Neandertaler, eine Spurensuche, Sonderheft 2002, Theiss Verlag  (Lit. Nr. 10).

 

 

  [in Vitrine 2]

Das Rohmaterial: Knollen und Abschläge
aus Jurahornstein (oben), Feuerstein (links)
und Kieselschiefer =  Lydit (vor allem rechts) 

 

Rekonstruktion durch Robert Graf aus der Sonderausstellung 'Faszination Geschichte' in Kronach vom 16. Januar bis 16.März 2003)

Experimentell hergestellte Klingen 
aus Feuerstein und Rekonstruktion 
eines Retuscheurs [von Robert Graf
aus einer Sonderausstellung  in Kronach] 

 

 

   [aus der geolog. Abteilung]

Aufbrechen eines erbeuteten Mammuts

 

 

Archäologie in Deutschland Sonderheft 1998: Die ersten Menschen in Europa,  S. 94,  Abb. 109, Theiss Verlag. Der Tagebau Neumark-Nord liegt westlich von Merseburg. Hier lebte der archaische Homo sapiens vor 200 000 Jahren.

Neumark-Nord: tief gebuchtetes Gerät 
aus Feuerstein zum Bearbeiten von Speerschäften 

 



Getreideernte mit der Sichel       
Rekonstruktion einer Sichel  (Robert Graf) 
[aus einer Sonderausstellung  
in Kronach Januar-März 2003]

           
                                            
                                                      

 

Geflügelte Pfeilspitze aus Plattensilex, dessen rohe Oberfläche noch auf Unter- und Oberseite zu erkennen sind. Die Kanten der triangulären Spitze sind gleichmäßig gemuschelt. An der Basis befindet sich ein etwa 13 mmm langer Dorn. Länge 4,7 cm.

Pfeilspitzen von Azendorf, 
Kasendorf (Flur) und vom Görauer Anger:
spätneolithisch bis frühbronzezeitlich

 

=> Die ältesten Speere der Menschheit 
      [Erbe der Menschheit]

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       => Archäologie in Deutschland

               


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