Eine Totenmemoria im Friedhof von Weismain, LIF

Deutlich erkennt man auf dem Plan vier Pfosten (a - d) eines ehemaligen hölzernen
Überbaus des Familiengrabes. Die Pfostenspuren deuten auf eine Totenmemoria,
also eine Art von Grabkapelle hin, die wohl nach dem Begräbnis der Frau an der
Nordseite (Grab 72) errichtet wurde. Die hier Bestatteten dürften zu einer Familie
gehört haben, denen so ein höherer sozialer Status zugeordnet werden sollte.

Für Nordbayern wurde ein derartiger Grabüberbau hier zum ersten Mal festgestellt.
Später fand sich eine zweite Totenmemoria in dem Friedhof von Grafendobrach,
Lkr. Kulmbach. => Plan des Doppelgrabes von Grafendobrach
 

      

Plan einer Totenmemoria im Friedhof von Weismain mit den Gräbern 70-72
aus Klaus Schwarz, Frühmittelalterlicher Landesausbau im östlichen Franken ...  
(Lit. Nr. 19, S. 129, Abb.74)

Klaus Schwarz nimmt an, dass wir es bei den Grabkapellen mit einem im
7. und 8. Jahrhundert ausgeübten und und wohl auch weiter verbreiteten
christlichen Totenbrauchtum zu tun haben. 

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